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Hispanics – inzwischen die größte ethnischen Minorität in den USA


Hispanics, ethnische Minderheit, Minorität, African-Americans, Einwanderung, Immigranten

Die jüngsten Angaben des US Government's Statistic Office bestätigen, was Schätzungen und Projektionen schon lange voraussagten: Die Hispanics, auch als Spanish-Americans or Latinos bezeichnet, sind inzwischen die größte ethnische Minderheit in den USA. Die statischen Daten des Census Bureau vom 1. Juli 2003 belegen, dass die Hispanics mit 38,8 Mio. inzwischen die African-Americans (blacks) (38,3 Mio) überholt haben. Die Gesamtbevölkerung der USA wird mit 288,4 Mio. angegeben.
Die Daten werden als ein Meilenstein in der US-amerikanischen Geschichte gewertet, stellten die African-Americans doch bislang die größte ethnische Minderheit dar und war die "black-white divide" einer der schicksalsträchtigsten Aspekte in der US-amerikanischen Gesellschaft.

Über die Hälfte der Hispanics lebt in Kalifornien und Texas sowie im Bundesstaat New York. In Kalifornien und New Mexiko bilden sie zusammen mit den African-Americans heute die Mehrheit der Bevölkerung und in New York werden die beiden ethnischen Gruppen zahlenmäßig nur knapp von den Weißen übertroffen.
Das starke Wachstum der Hispanics wird, so die Meinung vieler Experten, einen großen Einfluss auf die künftige Politik haben, so z.B. bei den Präsidentschaftswahlen im November 2004. In den "mid-term elections" des letzten Jahres stimmten etwa zwei Drittel der Hispanics für die Demokraten und die Staaten mit einem besonders hohen Anteil an Hispanics sind gleichzeitig diejenigen, in denen sich die Präsidentschaftswahlen entscheiden können. Deswegen wird auch die Stimmzahl der Hispanics vielfach als "the sleeping giant" bezeichnet. Es wird das Ziel beider Parteien sein, diesen schlafenden Riesen aufzuwecken und seine Stimme für sich zu verbuchen.
Dennoch: Im Wettstreit zwischen den Hispanics und den African Americans wird die Zahl der Hispanics (noch) nicht korrespondieren mit ihrem politischen Einfluss. Gemessen an der Zahl der Wahlberechtigten stellen nämlich die African-Americans nach wie vor die größere Minorität dar. Etwa ein Drittel der Hispanics ist jünger als 18 und somit nicht wahlberechtigt, genauso wenig wie die vielen Hispanics, die - z.T. illegal eingewandert - noch nicht die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen. Schließlich ist zu berücksichtigen, dass die Hispanics keineswegs eine homogene Rasse darstellen. Sie setzen sich vielmehr aus verschiedenen Gruppen zusammen: Mexikaner, Puertoricaner, Kubaner und andere. Es hat sich auch in der Vergangenheit als äußerst schwierig erwiesen, diese verschiedenen Gruppen mit ihren z.T. erheblich divergierenden Interessen unter einen Hut zu bringen. Aber: Das knappe Wahlergebnis aus dem Jahre 2000 hat gezeigt, dass u.U. auch nur ein paar tausend Stimmen darüber entscheiden können, wer der nächste Präsident sein wird. Beide Parteien, die Demokraten und die Republikaner, werden dies bedenken und um die Stimmen der Minoritäten kämpfen.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Norbert von der Ruhren
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2004
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 12.05.2006
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